Annika sah zu ihren älteren Stiefgeschwistern herüber. Sie gaben ein seltsames Bild ab. So verschoben! Dort saß Maggie – mit einem grauen Halstuch über den Schultern und einem ratlosen Blick auf ihrem Gesicht. Ungeduldig rollte sie den Stift in ihrer Hand hin und her, während Niklas ihr die Mathehausaufgaben erklärte.
„Wie multiplizierst du schriftlich?“, fragte er gerade seufzend.
Minki wollte es verfluchen! Der Kater hatte dem Geschöpf von Anfang an nicht über den Weg getraut. Es hatte ihn seit jeher besorgt. Er war von dem Winzling so sehr schikaniert worden! Seine Ohren wurden gepeinigt. Seine Nase wurde ausgeräuchert. Sein Schwanz wurde massakriert!
Und endlich wusste er auch warum. Bei diesem Wesen handelte es sich um einen weiteren Zweibeiner. Einem ziemlich dummen Zweibeiner.
Der Kater sprang auf einen niedrigen eckigen Baum. Hier konnte ihn der Winzling nicht erreichen. Hier war er noch sicher vor diesen mickrigen Händen, die ständig nach ihm langten. Sicherlich würde die Frau seines Retters mit ihm schimpfen. Immerhin wusste er, dass er auf den eckigen Bäumen eigentlich nichts zu suchen hatte. Aber wenn Minki die Wahl zwischen ein paar bösen Worten und diesem winzigen Monster von einem Zweibeiner hatte, dann brauchte er nicht lange nachdenken.
Forschend glitten seine Augen über den Kasten, in dem das Wesen hing. Die zwei Beine des Geschöpfs strampelten wild umher, während das Gerüst des Kastens den Körper aufrecht hielt. Die Arme des Felllosen kamen kaum über die Gefängniszelle, in der es festhing. Dennoch streckte es sie fordernd nach dem Kater aus und gab dabei immer dieselben unklaren Laute von sich.
Kleine, authentische Taten – Ihre Folgen Lassen nicht lang auf sich warten.
Unbedachte, harsche Worte – Nun erfolgen Ihre unseligen Morde.
Denn obwohl Vergebung sie wog, Sie wagte zu bedenken, Den Missmut zu senken. So griff die Spirale zu und zog! Die Liebe in den ewigen Sog.
„Man erntet, was man sähet“ Wart einst gelehrt, Hoch verehrt, Aber nun nähet, Einzig die Gefühle gemähet.
„Wie du rufst, so hallt das Echo“ Doch muss ich es wagen, Es wahrhaftig hinterfragen, Wo es herkommt, wo? Nicht aus des Himmels Hoh‘?
So mag ich harsch sprechen, Doch halt ich nichts Von diesem Witz, Den leeren Versprechen.
Mehr mag zu zählen, Als ein Kind zu gebären.
Mehr mag zu zählen, Als ein Kind zu ernähren.
Mehr mag zu zählen, Als ein Kind zu befehlen.
So mag man es wählen. Es auswählen, Ihm erzählen, Es empfehlen.
Liebe vermag zu walten. Das Glück in den Händen zu halten. Und Vertrauen schafft das Band, Gefertigt aus weichem Samt, Das selbst im Tod verbindet Und ewig aneinanderbindet.
Mochte es nicht zu haften, Zerrissen durch Boshaften? So sind die Namen die Farce, Der Wunsch eines Narrs! Und Offenbarung dessen An Vergangenem bemessen.
Das Leben gibt zurück, Womit man es selbst beglückt.
Das Karma bringt den Spiegel, Mit des Zukunftssiegel.
Die Ernte wandelt sich nicht gewollt, Von Staub in glänzendes Gold!