Zögerlich trat der Junge an das Bett, in dem sein zittriger Großvater lag. Erst gestern hatte er einen Krankenwagen für den alten Mann rufen müssen. Für Otto Naar, hatte der Vierjährige ins Telefon geschluchzt, für seinen Opa.
Er war so überfordert gewesen. Die Frau am Telefon hatte ihre Adresse wissen wollen. Und was sein Großvater hatte. Und was passiert war!
Begonnen vor über zwei Jahrzehnten, Flogen Buchstaben über die Seiten, Skizzierten auf wundersame Weisen, Durchbohrten mit valyrischem Eisen, Ein Erstreben, Westeros‘ einzig Lohn- Verstrickten sich in den eisernen Thron.
So verbündeten die Häuser sich schnell, So zerbrachen Freundschaften im Duell. Stark, Tully, Targaryen, Martell, Lannister, Baratheon, Tyrell, Arryn, Frey, Bolton sowie Mormont- Kämpften für einen einzigen Grund.
Sie alle wollten an die Spitze, Machten darüber keine Witze, Belauschten Konkurrenten am Hof, Rissen Kinder aus der Mutter Schoß.
Könige starben wie die Fliegen. Feuer und Blut begann zu siegen. Die Schulden wurden eingenommen. Und der Winter vermag zu kommen.
Drum mussten die Häuser wählen. Drum mussten die Häuser zählen. Jede einzelne Seele müsse helfen, Und so zerbarsten mancher Manns Welten.
Ob alte Götter oder neue, Ob Verrat oder Treue, Wurden Hochzeiten ausgerichtet, Über Tote hämisch berichtet.
So schied der Glauben dahin, Der Fremde bekam einen anderen Sinn, Die Nachtwache wurde vergessen, Die Wildlinge flüchteten wie besessen.
Eine Geschichte, die nun bald endet, Die Leser und Zuschauer verändert- Über Zauberei, Betrug, Sklaven und Drachen Oder ewig über eine Mauer zu wachen, Erzählt sie von tragischen Leben Und wie sie viel zu schnell vergehen.
Es ist ein Lied von Eis und Feuer.
Ein kleiner Tribut zum Auftakt der letzten Staffel – auch wenn dieser eigentlich bereits gestern war.
Danke, George RR Martin und HBO, dass ihr eine so klasse Serie produziert habt. Ich kann das Ende kaum erwarten und verweise natürlich bei allen eingebauten Zitaten auf die Originalwerke. (TV-Serie: Game of Thrones; Buchserie: Das Lied von Eis und Feuer)
„Jane … Bist du dir wirklich sicher?“, fragte Lisa leise und drückte dabei ihre Hand.
Die Jade erwiderte die Geste ohne zu ihrer Freundin zu sehen. Stattdessen galt ihr Blick den Straßen vor dem Café. Der graue November hatte die Stadt bereits in seine kühlen Klauen geschlossen und ihr Aufpasser vom Dienst fröstelte draußen im kühlen Wind. Doch störte sie das weniger. Er war einer der masochistischeren Mistkerle, die sie immerzu nervten. Und so einen wollte sie kaum bei sich wissen, wenn sie sich mit der einzigen Person unterhielt, der sie wahrhaftig alles anvertrauen konnte.
Seufzend wandte Jane sich ab. Sie sah zu dem Jungen herüber, den sie doch hätte bepaten sollen. Dieser kleine Charmeur mit den klaren blauen Augen, die er definitiv von seinem Vater geerbt hatte. Die noch nicht so kalt wirkten, wie die des Älteren. Die ihre Welt neugierig erkundeten. Die den Keks musterten, den sich der Zweijährige vorsichtig in den Mund schob. Irritiert knabberte er daran herum, legte den Kopf schief.
„Mortes wird dich fragen, wo ich hin bin. Er wird vermuten, dass du etwas weißt“, erklärte sie Lisa, die nur genervt die Augenbrauen hochzog.
„Wenn ich es nicht wüsste, würde ich ihm die Jungs aufdrücken und dich sofort suchen kommen.“