AdHdEk: Die Geburt

Tod

Als er die Augen das erste Mal öffnete, erfüllte ihn ein Name. Es war ein sturer Name, der sein Wesen gänzlich einnahm. Ein Name, den er nicht verstand. Den er für böse hielt. Der richtig und falsch zugleich schien und – und dennoch! Dennoch spürte er, welche Rolle dieser Name im großen Ganzen spielte. Wenngleich er es nicht in Worte zu fassen glaubte-

Wenngleich er das große Ganze nicht zu begreifen erhoffte.

Was er wusste, war … Nichts. Und trotzdem fühlte er sich, als müsse er nur an einem einzigen Gedanken festhalten, um alles zu erfahren. Um diese trostlose Einöde zu verstehen, die ihn umgab. Diese … Erde? Diese zerrissene tote Erde, die kein Feuer in sich trug. Kein Wasser. Keinen Geist. Nicht mal eine Seele.

Eine Seele?

Was war eine Seele?

Warum kümmerte sie ihn?

Er wandte sich ab. Zog sich hoch. Fand heraus, dass sein Körper sich nicht entscheiden konnte. Dass sich seine Knochen noch formten. Dass das Fleisch sich noch wandelte. Experimentierte.

Erst hatte er ein Bein.

Dann plötzlich zwei.

Dann vier.

Seine Arme wurden erst länger.

Dann kürzer.

Sein Rücken juckte und er spürte etwas daran wachsen.

Er sah Flügel, spürte Hörner und einen Schwanz aus ihm sprießen.

Und dann?

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AdHdEk: Prolog – Alles und Nichts

Als der Himmel die Erde küsste, regierte Zwielicht die Welt. Zwielicht, das weder dem einen noch dem anderen gehörte.

Es war hell und klar und …

… auch wieder nicht.

Es war kalt.

Und es war warm.

Es war da.

Und es war fort …

Es war ein ewiger Kampf. Ein ewiges Gefecht. Etwas, das wie das eine erschien und das andere offenbarte.

So wurde aus Nichts Alles.

Und aus Allem Nichts.

So ward das Eine Alles.

Und so ward das Eine Nichts.

So ward alles Andere Alles.

Und so ward alles Andere Nichts.

In diesen Gegensätzen erblickten sie das Licht der Welt.

Leben und Tod.


Mal ein kurzer Auszug aus meinem NaNoWriMo Projekt von 2018, „Als der Himmel die Erde küsste“.

IKdJ: Prolog – Namensfrage

Tod

Was ist ein Name?, fragte sie erschöpft. Ihre violetten Augen flatterten wild umher und ihr silbriges Haar hing ihr verschwitzt ins Gesicht.

Er hielt inne, ehe er sich ihr vollends zuwandte.

Es war wieder soweit.

Ein Name ist nur ein Wort, log er, Es ist nichts, um das man sich Sorgen müsste. Es ist eine einfache Beschreibung, gefangen in strikten Buchstaben oder Zeichen … ohne die Spur einer Seele.

Aber dann … Warum befehligen sie solche Macht?, klang ihre Stimme schwach hinüber, als sie versuchte, sich an ihrem so verzweifelt festzuklammern.

Ein Name besitzt keine Kraft. Zumindest nicht anfangs. Wir gaben ihnen Macht. Deswegen können wir die Illusion des Namen nicht sehen, dafür aber die Person dahinter, eine kalte Stille folgte seiner Erklärung.

Ist das der Grund, warum du Tod wurdest?

Aber Tod schwieg, als er mit seiner gewaltigen Sichel ausholte und sie in ihr winziges Herz rammte.

Er hatte nie eine andere Wahl…

…als Leben zu töten.


Das ist aus dem NaNoWriMo 2017. Mein erstes Projekt, dass einfach nur Spaß- und Motivationszwecken diente. Wow! Sowas war ja mal nötig!