K2: Prolog – Die Ankunft

© Medra Yawa

Fiona Katja stürzte zitternd auf den Waldboden. Obwohl sich ihr Desson an sie schmiegte, ließ der Druck nicht von ihr ab. Das Ungleichgewicht ihrer Chakren zerriss ihre Seelen. Dabei spürte sie sonst den Sog ihrer Magie kaum! Aber nun? Es war ja nicht nur ihr Sahasrarachakra, das verrückt spielte. Viel eher fühlte es sich an, als würde der Kern ihres Seins zerrissen und neu zusammengesetzt werden. Als würde er hierhin gehören-

-und gleichzeitig fort müssen.

Angst strömte aus Katja heraus. Angst, die Fiona zu verdrängen versuchte, um eine Art Balance zu finden.

Stattdessen huschte ein stummer Schrei über ihre Lippen. Weißer Nebel entstieg ihrem Mund. Sie selbst mochte die Farbe. Ihre andere Seele nicht. Katja hatte sie seit jeher verabscheut. Weiß wäre zu rein für eine Welt, die von Leid und Schmerzen geprägt wurde!

»Langsam«, meldete sich jemand plötzlich.

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K: Für unseren Sohn I

„Ein schönes Haus“, bewarb der Makler das Gebäude mit einem breiten Grinsen, „Groß, mit ausreichend Platz zum Spielen, stabil gebaut, wurde vorletztes Jahr größtenteils modernisiert und liegt genau am Waldrand. Damit werden Sie immer nahe der Natur leben können. Also: kein Straßenlärm, keine unnötigen Abgase, weniger lärmende Nachbarn …“

Thomas sah seine Frau unsicher an. Eigentlich war dieser Umzug einfach nur unpraktisch für sie. Aus der Hauptstadt in ein Dorf ziehen? Er und Selina waren den Straßentumult und die Buhrufe der anderen Mieter gewöhnt. Es gehörte zu ihrem Leben, wie für manch anderen ein nerviger Wecker. Ein Wecker, den man hasste und an den man sich doch gewöhnt hatte. Und hier …

Hier in diesem Dorf war es so still.

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