Beleidigt saß Minki im Garten. Sein Schwanz peitschte gegen den schattigen Boden und seine Ohren richteten sich auf die Zweibeiner. Auf seinen Retter und die anderen beiden Felllosen.
Verächtlich fuhr er mit den Krallen in den sandigen Boden.
Normalerweise genoss der Kater diese Idylle. Normalerweise spielte er liebend gerne in seinem Paradies. Normalerweise jagte er in seinem Königreich Nagetiere und Eichhörnchen. Aber nie Vögel. Nein. Bloß keine Flattermonster!
Doch normalerweise war gerade gestrichen.
Die junge Zweibeinerin lachte auf und rannte zu einigen Pflanzen mit roten Früchten herüber. Schnatternd pflückte sie drei Stück und machte sich damit auf den Rückweg, um sie mit den anderen zu teilen.
Minki spürte, dass etwas im Busch war, sobald die Tür aufging. Diese Zweibeinerin … Die Tochter seines Retters … Sie kam so leise auf ihn zu. So vorsichtig. So zögerlich …
Es behagte ihm nicht.
Langsam hob der Kater den Kopf und betrachtete die Felllose warnend. Egal, was sie vorhatte, sie sollte es gewiss zügig überdenken! Er würde sich nicht noch einmal wie ein Spielzeug von ihr rumschubsen lassen. Sollte sie sich doch eine andere Beschäftigung suchen. Er wollte seine Ruhe!
Ein Lächeln legte sich auf ihre Züge. Es wirkte so zart. So zerbrechlich! Wenn er die Zweibeinerin nicht besser kennen würde, hätte er diese Mimik als Olivenzweig angenommen. Er hätte sie wie eine tote Maus gewertet, die ihm entschuldigend dargeboten wurde.