
Manche Erinnerungen sind gestochen scharf,
Rezitieren kann ich sie im Schlaf.
Die Farben sind ein Ticken zu grell,
Der Klang des Echos so klar und hell.
Die Gerüche habe ich jedoch fast vergessen,
Dennoch können sie mich nun erpressen.
Steigt mir die Zimtnote in die Nase,
Beginnt die Weihnachtsekstase!
Petersilie erinnert mich an warme Tage,
Gemüsesuppe an die kulinarische Plage.
Gebratene Zwiebel und gebratenes Ei
Ersehnen eine nette Plauderei.
Doch der Duft von Zitrone
Versendet Glückshormone
Und sie feuern wie Zyklone
Durch all meine Neurone!
So viele Gerüche mögen mich necken,
Nur müssen sie mich erst aufwecken.
Bis dahin weiß ich nicht, was sie aushecken,
Sie müssen erst die Gegenwart beflecken.
Erinner‘ ich mich an gestern zurück,
Sehe ich nur das alltägliche Glück,
Aber welchen Duft mein Kopf sich pflückt?
Welchen er mir für gestern aufdrückt?
Das weiß ich erst in mehreren Jahren,
Wenn meine Zellen sie sicher verwahren.